8. Etappe: Ulcinj – Split
Nach der gestrigen Abschiedsparty gehen wir es heute gemächlicher an, verzichten auf den Checkpoint und verlassen Ulcinj erst um 10 Uhr in Richtung Split. Es ist gewissermaßen die Abschiedsetappe, in Split erwartet uns nur noch die Finish Line.
Die wahre Herausforderung liegt heute in der Routenwahl: Wie kommen wir am besten von Montenegro nach Kroatien? Über die Küstenstraße? Über Schleichwege in den Bergen? Unsere beiden Navis scheinen sich mit dem Organisationsteam verbündet zu haben, denn sie empfehlen übereinstimmend die Fahrt durch die Pampa. So soll es sein.
Zuvor müssen wir aber noch die montenegrinisch-bosnische Grenze überwinden, und die ist eine harte Nuß: Zweieinhalb Stunden stehen wir in der sengenden Hitze, bis wir endlich auf die bosnische Seite dürfen, wo man uns nur gelangweilt durchwinkt.
Die Republika Srpska empfängt uns mit anfangs gut ausgebauten Straßen, die uns über die steinigen Berge und Hügel bringen. So lange, bis unsere Navigationssysteme, offenbar immer noch unzufrieden mit der zu guten Qualität der Straßen, uns empfehlen, die Hauptstraße zu verlassen. Wir biegen links ab und verbringen die nächste Stunde auf einer einspurigen Bergstraße mit vielen Schlaglöchern, engen Kurven und unerwartetem Gegenverkehr. Herr Josef erlebt auf der letzten Etappe noch einmal etwas Abenteuer. Danke, Google, danke, TomTom!
Die letzte Grenze nach Kroatien ist harmlos. Das liegt wohl auch daran, dass im WM-Finale gerade das erste Tor gefallen ist, die Aufmerksamkeit der Grenzer liegt nicht auf uns.
Wir machen noch einen kurzen Abstecher zu meinen Verwandten in Metković kurz nach der Grenze und schauen uns mit ihnen die zweite Halbzeit an. Bewaffnet mit selbstgebranntem Schnaps und vielen guten Wünschen fahren wir nach einer Stunde weiter.
Über die Autobahn geht es nun zur Finish Line in Split. Das war’s, wir haben es endgültig geschafft!
Noch sind wir voll Adrenalin, die nächsten Tage werden wir in Istrien ein wenig am Meer relaxen, wir finden, wir haben uns das verdient!
Bleibt noch der Dank: An Herrn Josef, den betagten Mercedes, der uns uns gut über 4.000 km und Stock und Stein gebracht hat; an Herrn Josef, unseren Mechaniker, der das Auto ausgesucht und hervorragend auf die Tour vorbereitet hat; und, last, but not least, an unsere Sponsoren orf.at, Volxfest, Tschickfabrik und MediaClan, die das Abenteuer letztlich erst ermöglichten! Danke!